In vielen Ländern sind Kampagnen im Gange, die durch die Ausgrenzung asylsuchender Menschen Politik machen. Die Schweiz bildet hier keine Ausnahme. Auch in unserem Land werden Geflüchtete als Sündenböcke politisch missbraucht. Die Asylbrücke fordert eine vernünftige Politik, die es unterlässt, Hass gegen Flüchtlinge zu schüren.
Ein aktuelles Beispiel hierfür ist die geplante Unterbringung von rund 100 Flüchtlingen im alten Pflegeheim „Maria vom Berg“ in Menzingen. Die SVP hat eine Petition gegen diese Unterbringung lanciert, die in ihrer Bild- und Textsprache Vorurteile schürt und Angst verbreitet. Gegen diese menschenverachtende Darstellung wehren wir uns entschieden. Wir wünschen uns eine vernünftige und menschenwürdige Politik, die die Bedürfnisse und Grundrechte aller Beteiligten ernst nimmt.
Die weltweiten Zahlen der Menschen auf der Flucht sind alarmierend. Laut dem UN-Flüchtlingshilfswerk waren im Jahr 2023 mindestens 117,3 Millionen Menschen gezwungen, ihre Heimat zu verlassen. Unter ihnen befinden sich 37,6 Millionen Flüchtlinge. Diese Zahl steigt weiter: Im Mai 2024 waren bereits 120 Millionen Menschen weltweit gewaltsam vertrieben worden – das ist mehr als die Gesamtbevölkerung von Deutschland, Österreich, der Schweiz und den Niederlanden zusammen.
Angesichts dieser Krise appelliert die Asylbrücke an die Politik und Zivilgesellschaft, Humanität zu zeigen und in der schweizerischen Tradition der Solidargemeinschaft Verantwortung auch gegenüber Geflüchteten wahrzunehmen. Ganz im Sinne des ersten Artikels unserer Bundesverfassung, «dass die Stärke des Volkes sich misst am Wohl der Schwachen», fordern wir eine gerechte und menschenwürdige Behandlung aller Menschen in unserem Land. Ein Frontalangriff auf Menschenrechte durch diskriminierende Kampagnen darf keinen Platz in unserer Gesellschaft haben.
Wir rufen alle Bürgerinnen und Bürger sowie Entscheidungsträger dazu auf, Solidarität zu zeigen, im Dialog miteinander Verständnis aufzubauen und die hetzerische Instrumentalisierung von Flüchtlingen in politischen Debatten zu unterlassen. Die Asylbrücke fordert Politikerinnen und Politiker dazu auf, solche diskriminierenden Verallgemeinerungen in Zukunft zu verhindern.
Asylbrücke Zug